Der arme Müllerbursch und das KätzchenSeite 3 / 3
Von nun an wollte niemand mehr die Katze zum Gevatter bitten. Als aber der Winter herangekommen und draußen nichts mehr zu finden war, gedachte die Maus ihres Vorrats und sprach: “Komm, Katze, wir wollen zu unserm Fettopf gehen, den wir uns aufgespart haben! Der wird uns schmecken.” - “Jawohl,” erwiderte die Katze, “der wird dir schmecken, als wenn du deine feine Zunge zum Fenster hinausstreckst.” Sie machten sich auf den Weg, und als sie anlangten, stand zwar der Fettopf noch an seinem Platz, war aber leer. “Ach,” sagte die Maus, “jetzt merke ich, was geschehen ist! jetzt kommt's an den Tag. Du bist mir eine wahre Freundin! Aufgefressen hast du alles, während du behauptetest, Gevatter zu stehen: erst Haut ab, dann halb aus, dann...” - “Willst du schweigen!” rief die Katze. “Noch ein Wort, und ich fresse dich auf!”
“Ganz aus,” hatte die arme Maus schon auf der Zunge. Kaum war es heraus, tat die Katze einen Satz nach ihr, packte sie und schlang sie hinunter. Siehst du, so geht's in der Welt.
ENDE