EselshautSeite 1 / 14
Es war einmal, aber es ist schon lange her, ein großer König, der war von seinen Untertanen so geliebt, von allen seinen Nachbarn und Verbündeten so geachtet, daß man ihn den glücklichsten aller Monarchen hätte nennen können. Sein Glück wurde noch durch die Tugend seiner Gemahlin erhöht, die nebenbei eine große Schönheit war, und das glückliche Paar der Landeseltern lebte in schönster Eintracht. Aus ihrer Ehe erwuchs eine mit so vielen Reizen und Tugenden geschmückte Prinzessin, daß sie sich über den Mangel weiterer Nachkommenschaft billig trösten konnten.
Das kann man der Überlieferung glauben, daß in des Königs Palaste Pracht, Geschmack und Überfluß herrschten, und aus Gefälligkeit und der Seltenheit wegen wollen wir auch gläubig hinnehmen, was ferner berichtet wird: daß seine Minister weise und gerecht waren, die Höflinge tugendhaft und anhänglich, die Diener fleißig und treu. Und sehr einleuchtend ist, was man weiter erzählt, daß die Stallungen weit, groß und schön waren, so daß die armen Leute die prächtigen, immer reichgezäumten Pferde um ihre Wohnung beneiden konnten.