Der SchweinehirtSeite 5 / 5
"Was ist das?" sagte er, als er sah, daß sie sich küßten; und dann schlug er seine Tochter mit einem Pantoffel auf den Kopf, gerade als der Schweinehirt den sechsundachtzigsten Kuß erhielt.
"Fort mit euch!" sagte der Kaiser, denn er war böse, und sowohl die Prinzessin wie der Schweinehirt mußten sein Kaiserreich verlassen.
Da stand sie nun und weinte, der Schweinehirt schalt, und der Regen strömte hernieder.
"Ach, ich elendes Geschöpf", sagte die Prinzessin, "hätte ich doch den schönen Prinzen genommen! Ach, wie unglücklich bin ich!"
Der Schweinehirt aber ging hinter einen Baum, wischte sich das Schwarze und Braune aus seinem Antlitz, warf die schlechten Kleider von sich und trat nun in seiner Prinzentracht hervor, so schön, daß die Prinzessin sich verneigen mußte.
"Ich bin dahin gekommen, dich zu verachten!" sagte er. "Du wolltest keinen ehrlichen Prinzen haben! Du verstandest dich nicht auf die Rose und die Nachtigall, aber den Schweinehirten konntest du für eine Spielerei küssen. Das hast du nun dafür!"
Und dann ging er in sein Königreich hinein; da konnte sie draußen ihr Lied singen:
"Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin, hin, hin!"
